Iran Teil 2

Da die Visumverlängerung in Tehran nicht so einfach sein sollte entschied ich mich nach Tehran zu radeln und dann mit dem Bus zurück nach Isfahan zufahren um dort die Verlängerung zu beantragen. So konnte ich in Isfahan dann auch nochmals eine Freundin besuchen. Nach erneut ein paar Tagen in Isfahan ging es dann wieder zurück nach Tehran wo ich dann zu Nouruz war. Allerdings war eine Woche zuvor, am letzten Dienstag des Jahres, mehr los auf den Straße. 

Anschließend ging es nach Dizin zum Skifahren. Ich entschied mich nicht die Hauptstraße zu nehmen da der Dizin-Pass offen sein sollte. Es war auch möglich den Pass schneefrei zu erreichen allerdings musste ich dann auf über 3200m feststellen, dass die Straße hinunter gesperrt war. So schob ich das Rad die nächsten sechs Kilometer durch den Schnee und über die teilweise beschädigte Straße hinunter.

Nach über acht Monaten radeln war Skifahren ein richtiger Spaß und trotz der Neujahrsferien war das Skigebiet nicht stark besucht. Da die Skigebiete angeblich nicht kontrolliert werden Tragen einige Frauen keine langen Mäntel und auch das Kopftuch wird oft nur als Schal verwendet.

Die Küste des Kaspischen Meeres ist stark besiedelt und vor allem um diese Zeit sehr Stark besucht von Iranern, die es lieben in den zweiwöchigen Nouruzferien durchs Land zu reisen.

 

Die Landschaft ist grün hier, die freien Flächen werde Landwirtschaftlich genutzt und die Berghänge sind bewaldet.

Auf dem weg nach Rasht traf ich zwei iranische Radler welche die kaspische Küste abfuhren und ich verbrachte ein paar Tage mit ihnen.

Der späte Nachmittag war nicht die beste Zeit um die Straße nach Masuleh zu nehmen. Da zu dieser Zeit die ganzen Tagesbesucher auf den Rückweg waren und die schmale Straße überfüllt war. Da es zu Staus kam fingen Leute an zu Überholen, was dazu führte, dass an vielen Stellen drei Fahrzeuge nebeneinander Talauswärts fuhren bzw standen. Wodurch oft nicht einmal mehr platz war um mit dem Fahrrad in die Gegenrichtung zu fahren. Vorausschauendes denken oder handeln gehört meinen Beobachtungen nach ohnehin nicht zu den stärken der Iraner.

 

Von Masuleh nach Khalkhal nahm ich eine kleine Straße durch die Berge wo ich dann die nächsten 100km kaum Menschen sah. Kurz nach dem Dorf gab es einen Felsrutsch der die Straße verschüttete, ich schaffte es mit dem Fahrrad noch vorbei ohne von einem Stein getroffen zu werden.

Kurz vor Ardabil löste sich das Lager in einem Pedal. In Ardabil gab es einige Fahrradläden allerdings nicht mit hochwertigen Produkten. Die neuen Ersatzpedale hatten schon nach ca 20km ein leichtes Spiel und nach 90km dachte ich mir ich wäre wohl mit meinen alten defekten besser dran. Zum Glück war mit drei Euro nicht viel verloren.

Meine Route nach Tabriz wählte ich so, dass ich nochmals ein paar Höhenmeter auf kleinen Straße machen konnte vorbei am Sabalan, leider war es noch zu früh um den dritthöchsten Berg des Iran zu besteigen. Am ersten Abend dieser Überquerung wurde ich krank. Gegen Mittag des nächsten Tages fühlte ich mich allerdings fit genug um nicht umzukehren. Irgendwie schaffte ich es dann auch den ersten Pass mit ca 2850m zu überwinden. Allerdings hob ich mir den zweiten Kamm dann für den nächsten Tag auf.

Viele warnten mich, dass es in dieser Gegend zu gefährlich sei, weil es wilde Tiere wie Bären, Wölfe usw gibt aber es kam nur einmal ein Fuchs an mein Zelt.

Die nächsten Tage waren nicht leicht vor allem aufwärts war es immer eine Qual egal welche Neigung. Ich war froh Tabriz zu erreichen und kurierte mich dort einige Tage aus.

Nach ein paar Tagen ging es mir dann wieder besser und ich machte mich auf den weg nach Armenien. Auf den Weg zur Grenze traf ich zwei französische Radler, die in die selbe Richtung fuhren und wir verbrachten unsere letzten tage im Iran zusammen.

Ich habe die Zeit im Iran sehr genossen, der Iran und seine Bevölkerung sind unglaublich. Dennoch freute ich mich gegen Ende schon auf Armenien. Nach drei Monaten im Iran und über fünf Monaten in muslimischen Ländern wurde es dann doch Zeit für etwas neues ohne Kleidervorschriften und Alkoholverbot.

 

2 thoughts on “Iran Teil 2”

  1. Danke für deinen neuen Bericht! Schön, dass es dir immer noch so gut gefällt durch die Welt zu radeln.

  2. Nur weiter so! Viel Spaß in Armenien ! Bin gespannt wie die Geschichte weitergeht.

Comments are closed.