In Dubai wurde ich noch von meinem Gastgeber zu einer Ausfahrt in die Wüste eingeladen. Am folgenden Tag ging es dann für mich wieder mit dem Fahrrad weiter. Aus Dubai raus zu kommen ist nicht ganz leicht mit dem Fahrrad, vor allem da auf einigen Straßen das Fahren von Fahrrädern nicht gestattet ist. Die Schilder mit diesem Hinweis sind jedoch oft erst ein paar Kilometer nach der Auffahrt angebracht, sodass es dann zu spät zum umdrehen ist. Dafür sind die Straßen hier wieder in einem super zustand und meist auch mit einem breiten Seitenstreifen ausgestattet, eine richtige wohltat nach Russland.
Im Süden wurde es dann auch wieder Steiniger und ich konnte auf kleinere Wege ausweichen. Im Sand habe ich mit meinem beladenen Rad kaum eine Chance voran zu kommen.
Nach ein paar Tagen in den VAE ging es dann in den Oman. Schon einige Kilometer hinter der Grenze wurde mir die erste Wasserflasche aus einem fahrendem Auto gereicht. Am nächsten Tag hielt ein Auto vor mir an, ein Mann stieg aus, entschuldigte sich das er kein englisch spreche und reicht mir einen Sack mit mehreren Getränken und Snacks. Irgendwann im laufe des Tages nahm ich dann auch eine Einladung zum essen an und blieb dort über Nacht. Da sich keiner vorstellen konnte, dass ich mit dem Fahrrad nach Maskat fahren könnte (ca250km) wollten sie mich mit dem Auto hin bringen. Das lehnte ich aber ab da ich ja auch nicht den direkten weg sondern über einen Umweg dorthin wollte.
Dann ging es über das Hadschar Gebirge nach Ibri. Seit Tschechien waren das wieder die ersten nennenswerten Steigungen.
Bei der Abbiegung am Fuße eines Passes hielt ein entgegenkommender SUV mit zwei Touristen welche mich darauf hinwiesen, dass die Straße ab dem nächstem Dorf aufhöre und der Pass nicht passierbar wäre und sie deshalb umgedreht hätten. Ich sah mir nochmals die Karte an und riskierte es, schlimmstenfalls müsste ich das Rad ein paar km tragen. Nach ein paar hundert Höhenmetern endete die Asphaltstraße nach einem Dorf in welchem ich noch auf einen Tee eingeladen wurde vor dem allerdings erst mal ein Mittagessen serviert wurde. Ich ließ mit noch den Weg über den Pass erklären und die nächsten paar hundert Höhenmeter ging es über eine Staubige steile Straße hinauf. Die Abfahrt behielt ich mir für den nächsten Tag auf. Wieso man diese Strecke mit einem Allradfahrzeug abbricht kann ich mir nicht erklären.
Sehenswürdigkeiten habe ich vorerst größtenteils ausgelassen, da ich noch Besuch von einer Freundin erwartet habe und diese dann mit ihr ansehen wollte.
Auf dem Weg von Bahla nach Muscat ging es dann auch das erste mal auf über 2000m hinauf. Allerdings hatte ich glücklicher weise die bessere Richtung gewählt. So ging es auf einer gut ausgebauten Straße hinauf, ab dem Aussichtspunkt ging es dann über eine Steile rutschige Schotterstraße hinunter.
Am Abend fing es an zu regnen und ich suchte nach einem erhöhtem Schlafplatz. Am Morgen fand ich noch einen Skorpion und dank des Regen gab es auch Wasserlöcher zum waschen.
In Nachl fuhr ich zu den Warmen Quellen, was bei einer Außentemperatur von 30°C nicht sehr erfrischend ist. Einige Einheimische grillten am Ufer und reinigten ihre Autos im Bach.
In Muscat ging es dann zur iranischen Botschaft, diese teilte mir mit, dass ich mit meinem eVisa Antrag kein Visa erhalten würde und sie schickten mich zu einem Reisebüro. Diese konnten allerdings keinen neuen Antrag erstellen. Naja nach einem öfteren hin und her zwischen Botschaft und Reisebüro war es nach ein paar Tagen möglich, dass der Agent einen neuen Visaantrag stellen konnte.
In der Zwischenzeit machte ich mich auf den Weg in den Süden und es fing an zu regnen. Erst am zweiten Regentag viel mir ein, dass ich noch einen Poncho im Gepäck hatte. Mit welchem es dann schon sehr viel angenehmer wurde. Bei Wind, Regen und Temperaturen unter 20°C der Küste entlang fahren erinnerte mich an Estland. In den Wadis bildeten sich auch recht schnell immer größer werdende Bäche.
Die Landschaft wurde immer flacher und kahler Richtung Süden. Am Rand der Rimal Al Wahiba-Wüste ging es dann bei starkem Seitenwind wieder Richtung Norden. Kochen bei einem Sandsturm ist im freien kein Spaß, da es kaum gelingt zu essen ohne das sich die Speise mit Sand vermischt.
Als ich wieder in Maskat ankam erhielt ich auch die Nachricht, dass ich den Pass abgeben sollte und nur zwei Tage später hatte ich meinen Pass mit dem Iran Visum zurück.
Mit Theresa ging es dann in einem Land Cruiser durchs Land. Die 270PS und Klimaanlage verfälschten allerdings etwas den Eindruck der teilweise steilen Wege oder ich habe es beim treten übertrieben wahrgenommen.
Im Süden des Landes besuchten wir noch den Turtlebeach. Um diese Jahreszeit ist zwar Hauptsaison für Touristen, allerdings haben die Schildkröten Nebensaison. So kamen an diesem Abend ca 300 Besucher auf 4 Schildkröten welche an Land kamen. Lt. Guide kam am Vorabend nur eine Schildkröte an Land um ihre Eier abzulegen bei der selben Besucherzahl.
Trotz des Langen wartens und der vielen Leute war es dennoch Interessant Wasserschildkröten einmal aus der nähe zu sehen.
Im Oman kann man überall in ruhe sein Zelt aufstellen und übernachten, auch bei den Einheimischen ist es sehr beliebt sich Abends im Freien bei einem Picknick zu treffen. Leider bleibt der Müll meist an Ort und Stelle liegen. Als ich mit einheimischen zu einem BBQ raus fuhr war ich überrascht, als sie begannen den Müll in die lehren Einkaufstaschen zu packen. Allerdings hätte keiner diese wieder mitgenommen sondern einfach am Rand des Grillplatzes liegen gelassen.
Auf der Rückreise in den Norden besuchte ich nochmals meine ersten Gastgeber im Oman und verbrachte ein paar Tage mit ihnen, in diesen ich noch einen guten Einblick in das leben im Oman erhielt.
Der Oman ist ein wunderbares Land mit gastfreundlichen Bewohnern und unbedingt mal eine Reise wert. Das nächste mal möchte ich dann auch nach Salalah reisen welches mir sehr oft empfohlen wurde.
Die Fährverbindung zwischen Khasab und dem Iran welche vor einem Jahr in betrieb genommen wurde ist jedoch schon wieder stillgelegt. Da ich allerdings nicht noch einmal quer durch die VAE radeln wollte nahm ich eine Fähre von Shinas nach Khasab und von dort radelte ich dann nach Sharjah um eine Fähre nach Bandar Abbas zu nehmen. Die erste Verbindung wurde jedoch wegen zu starkem Seegang abgesagt und ich sollte in zwei Tagen wieder kommen.
wow – a halbs jahr bist du jz schon/erst unterwegs..
i wünsch dir von herzen weiterhin alles gute!
keep on cycling 😉
wir vermissen di
Die Geschichten und Fotos werden immer spannender und machen Lust auf mehr. Weiter so und pass auf! Liebe Grüsse in die wunderschöne Gegend.